Klimaneutral Leben – geht das?

Klimaneutral leben - Wie geht denn das?

Klimaneutral zu leben geht nicht von heute auf morgen. Umso wichtiger ist es seinen eigenen ökologischen Fußabdruck zu kennen und für sich selbst zu reflektieren, wo Du CO2 im Alltag minimieren oder gar vermeiden kannst.

Laut Umweltbundesamt liegen die wichtigsten Stellschrauben für die Einsparung vom schädlichen Treibhausgas CO2 in den Bereichen Mobilität, Wohnen und Ernährung. Eine klimaneutrale Gesellschaft ist ein erreichbares Ziel, wenn jeder Einzelne klimabewusst handelt und die eigene CO2-Emission in dem Bereich einspart, wo diese am größten ist.

Deine drei größten Einsparpotenziale bei den Treibhausgasen

Im Bereich Mobilität werden die stärksten CO2-Emissionen durch Flugreisen verursacht. Die klimaschädlichste Art des Reisens ist die Benutzung des Flugzeuges. 8000 Flugkilometer hin zum Reiseziel und 8000 Flugkilometer zurück vom Reiseziel verursacht einen CO2-Ausstoß von über 5 Tonnen. Es sollte sich also jeder Hinterfragen, ob die Urlaubsreise auf die Malediven die einzige Alternative ist, um sich zu erholen oder um Neues zu entdecken. Urlaub machen in Europa oder im „schönen Deutschland“ tut nicht nur dem Geldbeutel gut sondern auch unserem „blauen Planeten“.

Auch berufliche Flugreisen lassen sich heutzutage durch ein stabiles Highspeed-Internet vermeiden. Die Besprechung vor Ort kann mit Vidoemeetings eingespart werden. Wer innerhalb Deutschlands beruflich reisen muss, kann als umweltfreundlichere Alternative die Bahn benutzen.

Gut ein Fünftel der klimaschädlichen Treibhausgasemissionen wird laut Umweltbundesamt durch den Verkehrssektor verursacht. Bevor Du also ins Auto steigst solltest Du kurz überlegen ob es eine zumutbare Alternative (Fahrrad oder zu Fuß) für Deine geplante Autofahrt gibt.

Dich interessiert wie die einzelnen Verkehrsmittel mit ihrem CO2-Ausstoß im Vergleich zu bewerten sind? Dann informier Dich beim Umweltbundesamt: https://www.umweltbundesamt.de/bild/vergleich-der-durchschnittlichen-emissionen-0

Im Bereich Wohnen entstehen im privaten Haushalt direkte und indirekte CO2-Emissionen. Direkte Kohlendioxid-Emissionen entstehen durch ineffiziente, veraltete Heizsysteme. Laut Umweltbundesamt wurden 2017 115 Mio. Tonnen CO2 emittiert durch die Verbrennung von Energieträgern. Die Lösung liegt im Bereich der Nutzung von erneuerbaren Energien wie zum Beispiel das Heizen mit der natürlichen Ressource Erdwärme.

Indirekte Emissionen entstehen für die Energiebereitstellung für private Haushalte. Das heißt, dass durch das Bereitstellen von Strom aus fossilen Energien das klimaschädliche CO2 freigesetzt wird. Die Reduzierung des Stromverbrauchs ist bereits gesellschaftlicher Konsens. Laut Umweltbundesamt wurden 2017 60 % der CO2-Emissionen durch die Erzeugung von Raumwärme verursacht – also fast zwei Drittel der Kohlendioxid-Emissionen im Bereich Wohnen. Prüfe regelmäßig Deinen Heiz- und Strombedarf und finde die Stellschrauben für die Reduzierung Deines Stromverbrauchs. Das findet nicht nur unser Klima klasse sondern zaubert Dir auch ein Lächeln ins Gesicht, wenn Du auf Deine Nebenkostenrechnung schaust.

Mehr zum Thema CO2-Emissionen im Bereich Wohnen gibt’s hier:

https://www.umweltbundesamt.de/daten/private-haushalte-konsum/wohnen/kohlendioxid-emissionen-im-bedarfsfeld-wohnen

Im Bereich Ernährung trägt der Verzicht von Fleisch und tierischen Lebensmitteln zu einer erheblichen CO2-Reduzierung bei. Laut Greenpeace zählt die weltweite Tierhaltung mit rund 20 % CO2-Emission zu den wichtigsten Verursachen der Erderwärmung. Die Ernährungsgewohnheiten in Deutschland werden jedoch immer noch zum großen Teil von tierischen Produkten wie Butter, Käse, Milch und eben auch Wurst und Fleisch dominiert. Vor allem Rinder verursachen eine hohe Treibhausgasemission. Pro Kilo Rindfleisch werden 13,3 Kilogramm CO2 emittiert, so Greenpeace.

Aber nicht nur Fleischverzicht lässt unsere Klima „cooler“ werden, sondern auch der bewusste Umgang mit Lebensmitteln, die wir verzehren. Auch hier kannst Du viel ändern und als „mündiger Verbraucher“ mitbestimmen, was bei Dir auf den Tisch kommt. Regional gekaufte Lebensmittel sollten immer Deine erste Wahl sein. Leicht verderbliche Lebensmittel wie Fisch, Gemüse oder Südfrüchte werden per Luftfracht eingeflogen. Vermeide „Flugobst“ und kaufe – wenn möglich auch im Winter – Obst und Gemüse regional.

Der Kauf von Bio-Lebensmitteln ist im Trend. Viele Verbraucher setzen auf sichere, Pestizidfreie Produkte, die ohne Kunstdünger gedeihen durften. Mittlerweile haben auch gut sortierte Supermärkte Produkte von bekannten Biomarken im Sortiment. Wenn es also keinen Hof- oder Bioladen in der Nähe gibt, dann kann der Supermarkt in Deiner Nähe auch eine gute Alternative für nachhaltige Lebensmittel sein.

Generell zählt zu einem klimaneutralen Leben natürlich auch, dass Du nur soviel einkaufst, wie Du verzehren kannst oder auch wirklich brauchst. „Die Abfallvermeidung hat die höchste Priorität in der Abfallhierarchie“, so UBA-Präsident Dirk Messner. Im Jahr 2018 produzierte ein Einwohner in Deutschland 128 Kilogramm Müll im Jahr. Im Juli 2020 veröffentlichte das Umweltbundesamt eine Studie die zeigt, dass rund 39 % des Inhalts einer Restmülltonne aus Biomüll wie Küchen- und Gartenabfällen bestehen. Eine konsequente und strenge Abfalltrennung ist Basis dafür, dass eine echte Kreislaufwirtschaft gelingt in der es kaum noch Restmüll gibt und Rohstoffe vollständig recycelt werden.

Ein nachhaltiger Konsum in allen Lebensbereichen macht – im wahrsten Sinne des Wortes – das Leben leichter, denn Du musst Dich nicht mehr mit so vielen (ungenutzten) Dingen umgeben, die Dich belasten und Deine Wohnung vollstellen. Doch wenn sich Deine CO2-Emission gar nicht vermeiden lässt, so gibt es die Möglichkeit diese zu kompensieren. Dazu bietet Climate Company Dir verschiedene Möglichkeiten mit der Beteiligung an einem Klimaschutz-Projekt oder der Löschung von CO2-Berechtigungen (EUA`s) der Industrie und Energiewirtschaft.

Du möchtest mehr wissen über die „Big Points“ des Konsums, die unsere Umwelt und das Klima belasten? Informier Dich hier: https://www.umweltbundesamt.de/themen/wirtschaft-konsum/konsum-umwelt-zentrale-handlungsfelder#umweltrelevanz-und-prioritare-bedarfsfelder

Du bist neugierig geworden, wie groß Dein CO2-Fußabdruck wirklich ist? Dann schau einfach mal hier  beim WWF-Klimarechner oder beim CO2-Rechner des Umweltbundesamtes, wie Dein Fußabdruck unseren blauen Planeten beeinflußt.